Lesung: Und jeden Morgen das Meer
WIR LESEN LAUT! 24. Literaturtage Bielefeld
Teil 3
Mein dritter Besuch bei den Literaturtagen. Wieder waren die Stuhlreihen vor der Lesebühne gut gefüllt. Zu Gast am gestrigen Abend war Karl – Heinz Ott mit seinem Roman „Und jeden Morgen das Meer“.
Die Protagonistin eine sechzigjährige Frau, die Jahrzehnte lang mit ihrem Mann ein bekanntes Restaurant am Bodensee führte. Nach dem Tod ihres Mannes bleibt sie mit einem Haufen Schulden zurück. Ein beruflicher Neuanfang in diesem Alter scheint kaum möglich. Sie flieht nach Wales in ein mehr schlecht als recht laufendes Hotel an der Küste. In Rückblicken erinnert sie sich an ihr Leben und steht jeden Morgen an den Klippen, nah am Meer.
Karl-Heinz Ott steht am Lesepult und liest Passagen dieser Geschichte, die so viel Lebensweisheit und Poesie ausstrahlt. Die Besucher lauschen seiner Stimme, die mal gewaltig wie das unbezähmbare Meer, mal ruhig wie der Bodensee den Raum erfüllt. Jeder spürt, dass dem Autor die Figur ans Herz gewachsen ist. Im späteren Gespräch mit Angelika Teller erzählt Karl-Heinz Ott, wie ihm die Idee über den Weg gelaufen ist. Auf seinen Lesereise machte er immer Station in einer bestimmten Buchhandlung und wohnte dann jeden Mal in einem bestimmten Hotel. Als er plötzlich woanders einquartiert wurde, fragte er nach dem Grund. Der Mann der Besitzerin war verstorben und aufgrund der Schulden konnte die Frau allein es nicht mehr weiterführen.
Der Roman entfaltet eine poetische Kraft, das ist aus den wenigen Passagen gestern Abend deutlich herauszuhören gewesen. Es war eine wunderbare Lesung. Über den Roman werde ich sicher berichten, denn ich habe vor ihn bald zu lesen!
Die musikalische Untermalung kam diesmal von Valentin Katter und Alexander Lipan.
Links zu den Literaturtagen Bielefeld:
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