Töchter

Lucy Fricke
Eine Reise, die dahin führt, wo es weh tut und wo alles wieder heil werden kann. Urkomisch, todtraurig und voller Leben. Ein gelungener Roman über die Tücken des Lebens Lesenswert!
Betty und Martha, zwei Frauen in
der Mitte ihres Lebens, sind im Laufe ihrer Freundschaft durch alle
Hochs und Tiefs gemeinsam gegangen. Als Marthas Vater Kurt, zu dem
sie erst seit wenigen Jahren wieder regelmäßigen Kontakt hat, seine
Tochter bittet, ihn zum Sterben in die Schweiz zu fahren, ist es für
Betty Ehrensache ihrer Freundin auf dieser Fahrt beizustehen. In
Kurts altem Golf beginnen die drei eine Reise, die so ganz anders
verläuft als geplant und unerwartete Erkenntnisse mit sich bringt.
Mit Humor und viel verzweifelten Lebensmut brechen die beiden
Frauen mit dem todkranken, röchelnden Mann auf der Rückbank auf zu
der letzten Reise. Doch der ursprüngliche Plan vom Tod in der
Schweiz, wird alsbald über den Haufen geworfen. Ein Roadtrip ins
Ungewisse beginnt. Der Weg führt sie durch die Schweiz, nach Italien
und schlussendlich auf eine entlegene, griechische Insel. Zeitweise
trennen sich ihre Wege sogar.
Betty, allein lebend, depressiv,
ist auf der Suche nach dem italienischen Exfreund ihrer Mutter, der
vor fast 30 Jahren ohne Abschied aus ihrem Leben verschwunden ist.
Die einzige Vaterfigur, die Betty je hatte. Kurt blüht am Largo
Maggiore noch einmal auf. Martha versucht an der gesamten Situation
nicht zu verzweifeln.
Eine Geschichte über die Fehler der Eltern, über das Verzeihen und die Tücken des Lebens im Allgemeinen. Lucy Fricke zeichnet ein Portrait zweier Frauen, die sich ihrer Kindheit stellen, um sich endlich aus der Vergangenheit befreien zu können.
Eine 100% Romanempfehlung. Manchmal ist die Erzählung unheimlich komisch und manchmal absurd und manchmal einfach nur tragisch. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Da steckt das Leben drin. Das oftmals nicht vorhersehbare Schicksal, das jeden von uns einmal erwischt. Welche Dinge lassen uns zu den Personen werden, die wir sind und was haben wir selbst in der Hand.
Zitat aus dem Roman:
„Meine Liebe kannte keine Rache. Aber es hatte nicht gereicht. Ich musste ihm diese Geschichte nicht einmal glauben, um zu sehen, dass es mit dem Glück nichts geworden war.“
Aktuelle Kommentare