erstes Mal, zweites Mal

Bücher

Mehrfach gelesen

Bücher mehrmals lesen

Meine Bücher stehen zweireihig in den Regalen. Auf den Reihen stapeln sich weitere. Bücher gebe ich nicht mehr her und wenn es wirklich mal dazu kommt, muss der Inhalt absolut miserabel sein. Dieses Schicksal hat bisher nur sehr wenige meiner Bücher ereilt. Gelesene Lektüre wandert in den allermeisten Fällen ins Regal.

Hin und wieder stehe ich davor, sehe mir die Rücken an und erinnere mich. Manchmal erinnere ich mich an die Zeit, in der ich den Roman las oder an Begebenheiten. Bücher sind für mich Wegbegleiter, die auch Phasen meines Lebens widerspiegeln.

Natürlich sehe ich einen Buchrücken an und überlege ohne Ergebnis, worum es sich handelte. Dann blättere ich einige Seiten durch, lese auszugsweise einige Passagen und wenn der Groschen nicht fällt, lese ich es ein weiteres Mal von Anfang bis Ende. Manche Bücher entdecke ich dadurch wieder neu.

Die Geschichten in den Büchern sind zwar die gleichen geblieben, doch ich selbst habe mich verändert und dazu auch meine Sichtweise. Ich hinterfrage anders oder kritischer, manches verstehe ich mit meinen gemachten Lebenserfahrungen besser. Für mich persönlich ist es spannend ein Buch nach einer langen Zeit wieder zur Hand zu nehmen, um Veränderungen an meinem Denken zu entdecken.

So erging es mir mit dem Buch „auf immer, nicht ewig“. Der Roman stammt aus einer Zeit, in der wir noch mit DM bezahlten. Es ist ein Buch über Freundschaft und dem Scheitern an der Realität. Die Geschichte hat mich damals mit Anfang zwanzig sehr berührt. Als ich es über fünfzehn Jahre später wieder aus dem Regal holte, hat es mich wieder gepackt. Diesmal allerdings mit dem Wissen, dass schon in dem Titel sehr viel Wahrheit liegt.

Ein weiteres Buch, welches ich kürzlich erst wiederentdeckt habe, ist Nick Hornbys „How to be good“. Als es erschien und ich es las, hielt ich es für witzig, ohne den wirklichen tieferen Sinn zu verstehen. Das erlebte ich mit dem Abstand von gut zehn Jahren wieder anders. Zudem halte ich den Roman in Zeiten des umstrittenen „Gutmenschentums“wieder für hochaktuell.

Klar, gibt es auch Bücher, bei denen ich mich frage, was mich an der Geschichte so begeistert hat. „Zweite Halbzeit“ ist so ein Kandidat. Die Erzählung ist gut, keine Frage, doch ich erinnere mich, dass ich von der Lektüre völlig aus dem Häuschen war. Diese Begeisterung spürte ich bei dem zweiten Lesen nicht mehr.

Bücher sind somit ein Indikator für die Wandlung, welche man als Leser gemacht hat. Die eigenen Erfahrungen spiegeln sich in der Sicht auf die Romanerzählungen wieder. Manche Handlungen können besser nachvollzogen werden oder das Verständnis kommt abhanden, je nach dem, wie sich das eigenen Leben entwickelt hat.

Aus diesem Grund sind Bücher meine Lebensbegleiter.

Wie geht es euch? Lohnt es sich für euch ein Buch nach einer gewissen Zeit ein weiteres Mal zu lesen? Oder lieber einmal lesen und dann auf dem Flohmarkt verkaufen?

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