Das flüssige Land

Buchcover das flüssige Land
Raphaela Edelbauer

Der Roman konnte mich nicht begeistern. Für mich eine farblose, sehr löchrige Erzählung mit offenem Ende.

Die Wienerin Ruth Schwarz ist Physiktheoretikerin und schreibt an ihrer Habilitation. Als sie die Nachricht vom Unfalltod ihrer Eltern bekommt, bricht sie zusammen. Sie erinnert sich an den Wunsch der Eltern, in der Heimat begraben zu werden. Damit beginnt die Suche nach Groß Einland, welches nirgendwo verzeichnet ist. Ruth packt das nötigste und fährt auf gut Glück los, um den Ort zu finden. Nach einigen Irrwegen landet sie tatsächlich in dem pittoresken Städtchen.

Dort scheint die Zeit stillzustehen. Es gibt keinerlei Einflüsse von Außen. Kein Internet, keine Zeitungen, keine Waren aus aller Welt. Die Geschicke des Ortes werden von der Gräfin gelenkt. Dennoch hat dieser herrliche Ort weit ab von Zeit und Raum ein großes Problem; das Loch. Jahrelanger Bergbau hat das ganze Städtchen unterhöhlt und nun droht es abzusinken. Ruth, die nur gekommen war, um das Begräbnis ihrer Eltern zu arrangieren, bleibt. Sie beginnt für die Gräfin zu arbeiten und soll eine geeignete Füllmenge für das Loch entwickeln, um den Ort zu retten. Während ihrer Tätigkeit stößt Ruth auf Sagen und Legenden und auf Unstimmigkeiten der Stadthistorie. Sie beginnt dies alles ebenso wie ihre Familiengeschichte zu erforschen.

Soweit eine kurze Zusammenfassung. Die Vergleiche mit Kafka sind ausreichend in anderen Rezensionen erörtert worden. Man kann sie ziehen, man kann es aber auch lassen. In diesen Roman kann jeder alles hinein deuten und irgendwie würde es stimmen. Ob es sich um das kollektive Gedächtnis bzw. Vergessen handelt, um Schuld, Ausarbeitung oder vieles mehr, dieser Roman bietet eine riesige Projektionsfläche. Doch leider gibt er auf nichts Antworten. Vielleicht muss er das auch nicht. Leider verpufft jeder Ansatz eines Spannungsbogen im Nichts. Ruths Nachforschungen verlaufen im Sande. Die Erzählstränge verlaufen sich im Niemandsland.

Keine der Charakteren und schon gar nicht die absolut farblose, langweilige Hauptfigur konnte mich packen. Ich habe mich während des Lesens häufig gelangweilt, denn auch der Sprachstil ist für meine Begriffe sehr ermüdend. Mir hat der Roman nichts sagen können. Immer wenn ich dachte, jetzt geht es endlich los, war es auch schon wieder vorbei. Ebenso wie der Roman ist das Ende, an dem rein gar nichts geklärt wird, für mich sehr enttäuschend.

Links zum Roman:

https://www.klett-cotta.de/buch/Gegenwartsliteratur/Das_fluessige_Land/106630

https://www.deutschlandfunkkultur.de/raphaela-edelbauer-ueber-das-fluessige-land-ein-kollektiv.1270.de.html?dram:article_id=458489

Weitere Rezensionen von Romanen der Longlist:

https://www.lesepartie.de/miroloi

https://www.lesepartie.de/vater-unser

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